Main menu:
TANZANIA
Dienstag 16. April - Sonntag 26. April 2009
...um 13.00 hatten wir unsere Strassensteuer bezahlt, hatten die Stempel im Pass und carnet und konnten nun Tanzania durchkreuzen. Naja, die Landschaft und die Leute sahen genauso aus wie in Kenia, nur war es hier in den Bergen im Norden ein bisschen kaelter, als wir es von der Kueste gewoehnt waren. Der Kili von tanzanischer Seite aus war voellig wolkenbehangen. Wir fuhren daran entlang bis nach Moshi, wo wir die paar Schillinge von Birgitt und Siggi in Essbares umtauschten und noch ein paar Sachen fuer Andrea's Geburtstag einkauften. Von Moshi aus schafften wir es noch bis Arusha, wo wir irgendwo im Busch campten. Am naechsten frueh, nachdem wir fuer einen besseren Kurs als in Moshi Geld getauscht hatten, gingen wir auf den recht grossen Markt und kauften ein lebendiges Huhn zum schlachten.
Der Kili war leider immernoch total verhuellt, Glueck gehabt, dass wir ihn ausgiebig in Kenia betrachten konnten. Urspruenglich wollten wir ja eigentlich hoch, aber leider haben wir uns ein bisschen in der Jahreszeit vertan und die Preise haben auch ganz schoen angezogen. Gut, klar kann man fuer wenig Geld in wenigen Tagen hoch, aber jedes Jahr sterben genuegend Leute (viele junge!), weil sie es einfach in zu kurzer Zeit erzwingen wollen, und wir wollten ja schon noch den Rest unserer Strecke sehen! :o) Von Arusha aus also fuhren wir weiter in Richtung Tarangire und Dodoma, wir wollten Tanzania diesmal von hinten aufrollen, aber die "locals" warnten und schon vor schlechter Strasse. Wir fuhren um den Lake Manyara herum, einem Nationalpark mit stattlichen Preisen und einem supermodernen visitor center, gefliessten, exklusiven Toiletten mit Wasserspuelung - genau das, was man von einem wilden Nationalpark so erwarten sollte! :o) Wir wollten wenigstens noch bis zum Tarangire Nationalpark kommen, dort aber nicht hineinfahren, sondern irgendwo ausserhalb campen und auf die wilden Tiere warten. Wir fanden einen huebschen Platz zwischen Palmen, Akazien und Buschwerk, wo wir in Ruhe das Huhn (nein, bloss keinen Namen geben!!!) schlachten konnten am Feuerchen. Ok, irgendein Maasai trieb seine Kuhherde fast ueber unser camp, aber ansonsten waren allein. Mit dem Huhn machten wir kurzen Prozess, leider fanden wir nach dem "entfedern" raus, dass es eher nur "ein halber Hahn" war! :o)
Am naechsten Morgen - "HAPPY BIRTHDAY ANDREA!" - waehrend sich Andrea im Zelt noch etwas streckte, bereitete ihr Rene ein leckeres Fruehstueck zu - gebratene Eier, Bohnen, Toast, Tomaten und ein paar Buschblumen. Danach packten wir, denn wir wollten versuchen, doch noch bis zum weissen "Kokospalmenstrand" zu kommen - die 270 km schlechte Strasse bis Dodoma strichen wir ersatzlos. Die Hummel freute sich! :o) Natuerlich schafften wir es nicht bis zum Strand, wir wollten dann also in den Usambara Bergen ein bushcamp suchen, leider war es hier zu dicht besiedelt und die Dunkelheit brach herein, wir fanden demzufolge nichts.
Kurze story am Rande: Wir durchfuhren ein Doerfchen, in dem Kinder bettelnd dem Auto hinterherliefen. Als wir durch das Dorf zurueckfuhren, hielten wir an und reichten aus dem Auto eine Plastiktuete mit zerknuelltem Papier drinnen. Ihr haettet mal die Augen des einen Kleinen sehen sollen, gross wie Suppenteller...die noch groesser wurden, und voller Panik, als er merkte, dass ihn das ganze Dorf jagte, um ihm das "Geld" abzunehmen, sogar erwachsene Frauen rannten hinterher! Das Dorf war in heller Aufruhr! Es war ein furchtbarer Anblick und diese kleine Geschichte sollte jeden lehren, NICHTS zu geben, es fuehrt zu "Krieg" zwischen den Einwohnern und zuechtet Neid sowie noch mehr Bettelei!
Wer nun denkt, dass wir ganz schoen mies sind, sowas zu tun, der solle selber mal hierherkommen!
Wir wollten eigentlich nicht auf der "normalen" Strasse ueber Tange runter an den Strand fahren, sondern irgendwo vom Asphalt aus an die Kueste...wir hatten von einer Strasse gehoert, aber die "locals" sendeten uns in alle Himmelsrichtungen, bald fuhren wir Nord, bald Sued...bis wir aufgaben und normal nach Tanga fuhren. Hmmm....Tanga ist das typische Beispiel einer einst bluehenden, nun verbluehten Stadt - einst ein wichtiges Handelszentrum fuer Sisal und Hafen in den 60/70ern, nun voller leerstehender Haeuser und wenigen Menschen - die geldbringenden Weissen sind fort, die ueberwiegende Ndogo-Bevoelkerung ist schwarz und begnuegt sich mit dem Verkauf von Gemuese und Trockenfisch. Diese Stadt koennte ein echter Juwel sein, wenn hier wieder jemand investiert. Da es hier recht uninteressant war und auch schon seit geraumer Zeit ordentlich regnete, fuhren wir weiter in Richtung Dar Es Salaam, nicht jedoch ohne vorher bei einer Reihe Frauen anzuhalten, die unterschiedliches Gebaeck verkauften - Hefeteigkugeln "Vitambua", Reiskuchen und aehnliches - ziemlich lecker! Jeder sagt immer, man solle nichts in Afrika an der Strasse kaufen, wir muessen sagen, dass es uns verdauungstechnisch echt gut geht, seitdem wir aus dem arabischen Raum raus sind. :o) Kurz vor dem Dunkelwerden kamen wir im Peponi an, wir suchten zwar nach einem bushcamp, aber wegen Ueberbevoelkerung und schwerem Strandzugang war das aussichtslos. Fuer uns war das Peponi ein etwas "melancholischer" Platz, vielleicht kam die Grundstimmung auch von den Wolken und teilweise Regen...der Strand ist nicht sooo schoen, viel Seegras und Dreck und zum schnorcheln muss man echt weit raus. Trotzdem blieben wir 3 Tage, natuerlich, um mal wieder das Auto sauberzumachen, zu waschen und Rene wechselte die hinteren Buchsen der Blattfedern. Am ersten abend holten wir Andreas Geburtstagsessen nach und hatten hausgemachten Kartoffelsalat und gegrilltes Huhn. Das spuelten wir mit gutem Rotwein runter. An anderen Tagen fanden wir eine riesige Austernbank und haemmerten relativ viele von den Felsen bei Ebbe. Die aufzumachen war ziemlich langwierig, aber gebraten in Soja Sauce sind die echt lecker - Rene ass sie roh, konnte Andrea jedoch nciht davon zu ueberzeugen, das glibberige Zeugs so zu essen. :o)
Montag 20. April - Sonntag, 26. April 2009
Mit dem Fischen waren wir leider nicht erfolgreich, kein Wunder, wenn jeden morgen ca. 60 Boote mit Netzen zum fischen rausfahren. Und dann verkaufen die 20cm lange Schwertfische auf dem Markt (und die werden um die 2m lang normalerweise!!!) Die Fischer hier nehmen einfach alles, hier wird nicht auf Fischbestand geachtet, hier wird einfach wild gepluendert! In Europa sind wir wahnsinnig damit beschaeftigt, den "armen, hungrigen" Afrikanern zu helfen, aber keiner kuemmert sich so richtig um die Tierwelt! Am Dienstag frueh fuhren wir ab in Richtung Dar Es Salaam.
Als wir in Dar ankamen, hatten die Botschaften leider schon geschlossen, also gingen wir unsere Faehrtickets fuer Zanzibar kaufen, 40 USD pro Person fuer Hin- und Rueckfahrt. Unser Boot wuerde am naechsten Tag um 12.00 ablegen, also konnten wir vorher noch das Malawi Visum fuer Andrea beantragen (100 USD fuer sie, Rene gratis) und das Auto beim YWCA parken. Auf der "Flying Horse" sassen wir zwischen vielen Arabern - Dar Es Salaam ist voll davon! Dann, auf Zanzibar gingen die Probleme los. Es gab hier eine "Einwanderungsbehoerde" - und die hing sich daran auf, dass wir mit Transitvisum versuchten, auf Zanzibar "Urlaub" zu machen. Unsere Erklaerung, dass wir uns nur die Wartezeiten auf das Malawivisum vertreiben, akzeptierten sie nicht. Wir sollten ein Touristenvisum kaufen oder wahrscheinlich bestechen. Dies taten wir nicht - also fuhren wir total veraergert und wuetend mit der Nachtfaehre nach 5 Stunden herumsitzen wieder zurueck. Diese Ueberfahrt war einfach furchtbar - die VIP Lounge mit Sesseln und Couches war im Bug des Katamarans - und der Kapitaen hatte das Boot entweder geklaut oder w\r noch nie gefahren, er fuhr wie der Teufel!!! Uns wurde vorne speiuebel, wenn er ueber die Wellen sprang....Andrea verbrachte einige Zeit auf dem dreckigen Klo, spaeter dann sparten wir uns den Weg und nahmen den Muelleimer - juhu, was fuer ein Tag!!!
Frueh am Morgen waren wir wieder in Dar und verbrachten einen guten Teil des Tages, unseren Frust zu vergessen - wir schlenderten ueber den grossen Fischmarkt und sahen uns allerhand unterschiedliche grosse und kleine Fische an. Wir kauften uns einen Marlin und kamen letztendlich an die letzten Staende, wo gekocht wurde. Hier assen wir mit den Einheimischen "Ndizi" - gebratene Bananen, "misaki" - Fleischspiesse und Oktopussuppe sowie gebratene, superscharfe Leber (wir hoffen, es war vom Lamm oder Rind!) - alles sehr leckeres Zeugs! Mit dem Marlin im Beutel fuhren wir zum South Beach, wo wir uns im Sunrise Beach Resort einbuchten und dort unter Kokospalmen campten. Der Strand war herrlich weiss, total sauber und das Wasser total klar. Leider regnete es die gesamte Zeit, aber wir unternahmen trotzdem was, gingen schnorcheln und sammelten Krabben und Steinaustern (das ganze Gefriemel ging erneut los!) Den Marlin hatten wir zum Abendessen und koennen den nur empfehlen - kaum Graeten und echt zartes Fleisch..
Montag 27. April - Samstag, 02. Mai 2009
Am Montag ging es vom Strand weg und wieder nach Dar, wir hatten noch einige buerokratischen Wege zu erledigen und Geld zu tauschen etc. Leider wurden wir in der Stadt beklaut und verbrachten so den ganzen Tag damit, der Polizei Anzeige zu erstatten - scheinbar war uns Dar nicht ganz so wohl gesonnen...also mussten wir noch ein paar Tage laenger bleiben, um Andrea's Visa zu klaeren. Endlich, am Donnerstag fuhren wir in Richtung Suedtanzanien - und wir brachen auch gleich unsere eigene Regel, nicht nachts zu fahren - diesmal aber richtig. Gegen Mitternacht ueberfuhren wir die Grenze zum Mikume Nationalpark, ohne grossartig Tiere zu sehen fuhren wir den naechstbesten Feldweg hinein und nach ein paar hundert Metern gab es noch Brot, dann ging's ins Dachzelt. Ganz frueh am naechsten Morgen fuhren wir los, wir sahen im ersten Morgenlicht ein paar Maasaigiraffen, Impalas, Gnus und ein paar Elephanten. Nur leider hatten wir schonwieder kein Glueck und sahen leider keine grossen Katzen! :o( Auf dem Weg aus dem Park hinaus wurden wir von einem Biker angehalten, Claudio aus der Schweiz, er ist schon seit 2 Jahren mit dem Motorrad unterwegs und auf dem Weg in den Norden, zurueck nach Hause. Wir unterhielten uns eine Weile, trafen dann auch noch 2 Australier, die auch auf dem Weg nach Norden waren - in einem Golf I! Lustig! Danach mussten wir auch schon los, denn wir hatten noch ca. 600km bis zur zambischen Grenze vor uns. Die Route bis nach Tunduma war ladnschaftlich schoen, immer neben einem Fluss entlang, halb im Tal, es war sehr gruen und schweisstreibend heiss! Natuerlich deckten wir uns nochmal mit Tomaten ein vor der Grenze - Andrea musste unbedingt noch nen Zentner kaufen! (nein, waren nur 5 kilo!) :o)
Die Grenze dann war die schlimmste fuer uns, gleich nach Aegypten. Diesmal jedoch nicht von offizieller Seite her, aber von irgendwelchen dunklen Geschaeftemachern. Sobald wir vor dem Zoll vorfuhren, waren wir auch schon umringt von mindestens 20 "Zecken", die uns Geld tauschen wollten, unser Auto bewachen, sowie uns durch den Zoll "fuehren" wollten. Und egal, wie gut sie Englisch sprechen - die Worte "Nein danke" verstehen die nie! Diese Leute lassen sich einfach nicht abschuetteln, weder hoeflich noch barsch! Also gingen wir zum tanzanischen Zoll mit den ganzen Leuten im Schlepptau - eine typische Overlander Prozession wie sie im Buche steht. Aber die ganzen buerokratischen Angelegenheiten kann man ohne Probleme auch ohne Zecken regeln! :o) Gegen 15.00 dann verliessen wir die tanzanische Seite der Grenze und fuhren durch die Schranken...
Tanzania...
Gesamt km/Diesel total | 2.697 km / 350 litru |
Preis pro Liter | cca 1.150-1.250,- TSH = 0,85-0,90 USD |
Reisetage | 17 Tage |
Unterkunft | Bushcamp moeglich, Kueste Camp 4 USD pP |
Wechselkurs | 1 USD = 1.350,- TSH |
Einreisegebuehren | 97,- USD ( Visa, Comesa Vers., Strassensteuer) |