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SIMBABWE
Sonnabend, 16. Mai - Sonntag, 24. Mai 2009
...von der sambischen Seite der Grenze sind es ungefaehr 2 km bis zum simbabwischen Posten. Die Strasse fuehrt ueber die imposante Staumauer des Karibadammes, wo wir zu unserer Ueberraschung ungestoert fotografieren konnten. Das Visum fuer Simbabwe dauerte keine 5 Minuten und der Zoll ungefaehr 15, aber das auch nur, weil eine Schlange suedafrikanischer Motorradfahrer zur gleichen Zeit einreiste. Alles lief sehr glatt und ohne Probleme und schon waren wir im "medienverschrieenen, gefaehrlichen" Simbabwe. Von der Grenze fuhren wir schnurstracks in Richtung Mana Pools Nationalpark, durch Makuti und dann vom Parkeingang noch 70km durch sandige, kiesige Buckelpisten. Der Weg dauerte etwas, wir hielten oft an, um den Spuren im Sand nachzugehen oder zu testen, ob der Elefantenhaufen frisch war oder nicht. :o) Sogar ein paar Elefanten trafen wir auf dem Weg, die meisten nahmen jedoch Reissaus in den Busch.
Im Dunklen trafen wir im Nyamepi Camp ein und fanden einen schoenen Platz gleich am Zambezi inmitten von Suedafrikanern, Namibiern und weissen Simbabwern. Erst spaeter fanden wir heraus, was um unseren Platz so stank - ein frischer Haufen Elefantenkacke, der unweit unseres Feuerplatz so vor sich hin stank. :o) Zum Abendessen gab es nur Gruenzeugs und Kartoffeln, wir waren muede und wollten in's Bett. Naja, fuer Andrea war die Nacht nicht ganz so ruhig - Rene schlief wie ein Stein, aber sie nicht. Im Fluss hatten die Flusspferde eine Riesendiskussion eroeffnet und brummten und schrien vor sich hin, waehrend von der anderen Seite das Heulen der Hyaenen zu uns herueberdrang. Die schlichen durch's Lager und frassen alles, was nicht verstaut war, sogar ganze Kuehlboxen haben die Viecher in der Vergangenheit schon fortgeschleppt. Dann noch die Affen, die alles weitere klauten, was die Hyaenen nicht mitgenommen hatten und in der Ferne konnte man das Trompeten eines einzelnen Elefanten hoeren. Und als waere das noch nicht genug, waren da noch die Impalas, die ihre Brunftzeit hatten und herumroehrten und komisch fauchten. Am naechsten Morgen standen wir geraedert auf, um auf Safari zu gehen, im Morgengrauen fuhren wir durch den Park, aber bis auf Elefanten (tot und lebendig) und die ueblichen Antilopen und Gazellen sahen wir nichts neues - leider keine Loewen! Wir wollten umkehren, als Andrea auf einmal etwas beiges im Busch entdeckte - ein maennlicher Loewe, neben ihm eine schlafende Loewin. Beide sahen recht muede aus, liegt wohl an der Paarungszeit! Wir beobachteten die beiden eine Weile, aber sie ruehrten sich nicht grossartig, also fuhren wir weiter. Da die meisten Tiere den Tag ueber ausruhen und sich in den Schatten verdruecken, taten wir das Gleiche und suchten uns einen einsamen Platz gleich am Fluss. Wir vertrieben die Paviane von dort, machten ein Feuerchen und kochten unser Mittagessen, waehrend wir die Angeln ausgeworfen hatten. Leider hatten wir mit dem "Tigerfisch" kein Glueck - nichts biss an. :o( Gegen Spaetnachmittag wurden wir wieder aktiv und gingen erneut auf Rundfahrt durch den Park. Wir sahen ein paar Schakale und eine kleine Herde Kudus. Am naechsten Wasserloch trafen wir auf eine Elefantenherde, die gerade badete. Wir machten das Auto aus und schossen viele Photos. Langsam kamen die Elefanten naeher, bis wir sozusagen "umzingelt" waren. Andrea bekam ein bisschen Panik und bat Rene, loszufahren. Der meinte jedoch, es sei wahrscheinlich besser, ruhig zu warten, bis sie weiterlaufen wuerden. Trotzdem machte er das Auto an und suchte eine Luecke, um wegzufahren. Ploetzlich kam einer der Elefanten auf uns zu, wackelte wild mit seinen Ohren, trompetete und nahm eine bedrohliche Pose ein - unsere Herzen rutschten ein bisschen tiefer in die Hose! Rene gab Gas und odinseidank schafften wir es, wegzukommen. Uff! :o) Leider hatten wir keine weiteren Loewen gesehen, nur eine Horde Hyaenen auf dem Rueckweg zum Camp, die bereiteten sich wohl gerade auf die naechtlichen Ueberfaelle des Camps vor.
Am naechsten Tag wieder das Gleiche, Safari durch den Park, jedoch ohne weitere Loewenerfolge. Abends wechselten wir unseren Camp Platz, diesmal im Mucheni Camp, einem privaten, einsamen Camp im Park. Auch hier wieder gleich am Fluss. Wir waren gerade dabei, unser Abendessen vorzubereiten, als das Gras im Dunkeln raschelte und wir Schritte hoerten. Als wir mit der Lampe leuchteten, waren wir geschockt/ueberrascht - ein Elefant graste 2m neben unserem Auto und liess sich durch unser Feuer oder Anwesenheit gar nicht stoeren. Von der anderen Seite des Auto beobachteten wir ihn mit erhoehtem Blutdruck. Er nahm sich eine halbe Stunde Zeit, bevor er nochmal unweit unseres Autos Wasser liess und dann in die Dunkelheit verschwand. Mit grossen Augen schauten wir ihm nach. Dann assen wir selber und begaben uns in die sichere Hoehe des Dachzeltes. Die Nacht war gefuellt mit dem Bruellen der Loewen (es klang nicht weit entfernt) und dem Gebrabbel der Flusspferde, manchmal hoerten wir auch das Gelaechter der Hyaenen. Auf der anderen Flussseite, der sambischen, heorten wir Schuesse fallen, danach das gequaelte Trompeten eines Elefantes - Wilddiebe am Werk! Auch am naechsten Tag wieder das Herumfahren und die Suche nach Loewen und anderem. Aber auch wieder der ganze Tag ohne viel Erfolg. Abends waehlten wir das gleiche Camp, und auch an jenem Tage bekamen wir wieder Besuch von unserem Freund, dem Elefanten...gut, dass wir erst spaeter erfuhren, dass Elefanten Zitrusfruechte lieben und dafuer ALLES tun, inklusive Autos auseinandernehmen, wir hatten naemlich gut 10 Orangen im Auto. Glueck gehabt. Diese Nacht war ruhiger als die vorherige - endlich mal gut schlafen. Den Tag drauf verliessen wir diesen herrlichen, wild-schoenen, touristisch kaum beruehrten Park, jedoch trafen wir vorher noch auf Dr. Norman Monks, den weissen Parkchef. Wir unterhielten uns eine geraume Weile und lernten noch etwas dazu ueber Loewen und Simbabwe im Allgemeinen.
Am Parkausgang hatten wir noch eine TseTsefliegenkontrolle, dann stoppten wir noch in Makuti und bekamen sogar ohne Probleme Diesel. Unsere weitere Route fuehrte uns in Richtung Harare, wo wir Colin's Familie besuchen wollten. Auf dem Weg dorthin kamen wir durch die Gegend um Chinhoyi, einstmals ein grosses Agrarzentrum. Hier wurde Mais, Soya, Getreide, Tabak und vieles mehr kommerziell angebaut. Simbabwe war im Allgemeinen bekannt als "Kornkammer" Afrikas und exportierte ohne Ende Agrargueter. Leider aenderte sich das mit der schwarzen Regierung - Farmen wurden grundlos enteignet und weisse Farmer vertrieben. Das Land wurde an schwarze Brueder, Cousins und Bekannte vergeben und seitdem liegen die Felder brach, sind grasueberwuchert, die Silos sind leer, die einstig so schoenen Farmen sind Ruinen gleich am untergehen, Farmmaschinen rosten still vor sich hin. Das ist das Bild, welches wir vorfanden. Aus dem einstigen Vorzeigeagrarland wurde ein Land des Hungers. Fuer uns einfach unverstaendlich. Der neue schwarze "Besitzer" ist zufrieden mit einer Farm als Prestigeobjekt, schert sich kein bisschen um Produktivitaet, baut 20 Maispflanzen und 10 Tomatenstoecke an, liegt unter dem Baum, verwohnt das Haus und benutzt die Traktoren, um seine Grosssippe durch die Landschaft zu bugsieren. Einfach nur traurig! Wir waren geschockt ueber diese Realitaet ohne jeglichen menschlichen Verstand. Dafuer hat Herr Mugabe ein Haus mit 36 Schlafzimmern, waehrend die Bevoelkerung hungert oder an Cholera verreckt. (genug nun mit "guruhaftem" Geschwaetz :o)) )!
Als wir dann spaeter an einem Rastplatz (natuerlich halb grasueberwachsen) mittag machten, hielt ein Pickup an und ein Weisser gruesste uns. Sein Name war Sonnie Rousseau, er hatte unser Auto gesehen und war fasziniert von der Idee, durch Afrika zu fahren. Er lud uns nach einem langen Plausch zum 4x4 Jamboree in Harare ein, einem offroad Treffen zum Trial-fahren, in dem er auch mitfahren wuerde. Wir sagten quasi zu. Dann fuhren wir weiter und kamen irgendwann abends bei Cherylyn und Ross an (Colin's juengste Tochter und ihr Mann). Sehr nette Leute. Sie offerierten uns endlich ein "richtiges" Bett, sowie Straussengeschnetzeltes - lecker! Bis spaet in die Nacht sassen wir und unterhielten uns...uebrigens war Ross der zweite, der uns zum 4x4 Jamboree einlud, er wuerde mit seinem alten Landrover teilnehmen und wir waren herzlich eingeladen, dort auch zu campen.
Nach einer erholsamen Nacht ohne Tiergeraeusche fuhren wir am naechsten Morgen mit Cherylyn und ihren Kindern Becky und Tayla (5 und 9 Monate) zu Lyn, Colin's Frau. Wir mochten sie auf Anhieb, sie ist voller Humor und Energie. Wir assen bei ihr zu mittag und wurden eingeladen, bei ihr zu uebernachten, sie war ja eh alleine zuhause. Gegen abend fuhren wir zusammen zu Carolyn, der aeltesten Tochter, und zusammen mit ihren Kindern Rachel und Dylan ging es auf Privatsafari in den Thetford Estates, einem riesigen, privaten Areal, welches einem recht korrupten weissen gehoerte, der stinkreich war. Wir sahen Nashoerner ganz nahe, nur leider entwischten uns die Leoparde mal wieder! :o( Abends assen wir zusammen mit Lyn und machten uns es vor dem Kamin gemuetlich.
Am Freitag war nun endlich das 4x4 Treffen - achso, wir hatten ja noch vergessen, als wir mit Cherylyn im Spar einkaufen waren, trafen wir auf Hillary Benzon, die Frau des 4x4-Klub-Vorsitzenden, die uns einen flyer in die Hand drueckte und meinte, wir waeren doch sicherlich interessiert - nach der dritten Einladung konnten wir ja wohl nun nicht nein sagen! Also am Freitag fuhren wir dann mit Ross und seinem Navigator Bill raus auf das Gelaende und bauten unser camp auf. Ross fuhr abends wieder heim, wegen Frau und Kind, wir jedoch blieben draussen und waren sogar zum "poiki" - einer Art Schichteintopf und "sadza" - Maisporridge mit "rape" - einer Art Spinat, eingeladen, standen also in einer Schlange mit den ganzen anderen Teilnehmern. Fruehs um halb 7 hoerte man schon die ersten Ungeduldigen ihre Autos anschmeissen und blubbernde V8-sounds schwaengerten die Luft. :o) juhuuuuu! Das ganze Wochenende drehte sich alles nur um's offroad fahren, es ging bergauf, bergab, "bergherum", durch Schlamm, ueber Steine oder Baumstaemme, mal langsam, mal mit schreienden Motoren, hier war alles vertreten, Landrover, Landcruiser, Suzuki, Cournil, Jeep und Eigenbauten. Es gab auch 2 Unfaelle, Autos die sich ueberrollten, was aber bei 5km/h mehr Schrecken als Ernsthaftes war. Wir lernten Mike Gill, einen pensionierten Fahrer kennen, der erst Rene, dann Andrea zu einer kurzen Fahrt einlud - odinseidank hatte er Haltegriffe im Fahrzeug! :o) Cool! Am Sonntag, nach der Preisvergabe, Ross war 3. in seiner Kategorie, wurde ordentlich gefeiert bis in die spaeten Morgenstunden - hier trafen wir noch einen Haufen nette Leute und unterhielten uns gut. Wir muessen sagen, dass Zimbabwer (die weissen) echt nette, offene und ehrliche Leute sind, sie halten zusammen - nicht so wie wir Europaer!
Montag, 25. Mai - Sonntag, 31. Mai 2009
...am Montag hatten die meisten Leute frei, es war "Africa Day" - Mark und Hillary Benzon hatten uns zu sich nach Hause eingeladen, wo Rene die Hummel abschmierte und die vorderen Buchsen wechselte, waehrend Andrea durch die ganzen 5 GB 4x4 Bilder ging, die wir verschossen hatten. Am spaeteren Nachmittag dann fuhren wir zusammen mit den beiden, sowie Mike Gill und seiner Frau Pat und Ralph mit seiner Frau Rose auf den "Moon Rock", einem herrlichen Felsen mit Wahnsinnsblick ueber das umliegende Land. Hier picknickten wir, schluerften Wein, betrachteten den Sonnenuntergang und unterhielten uns. Es war ein herrlicher Abend. Wir hatten echt nicht gedacht, als uns Hillary vor ein paar Tagen den flyer ausgeteilt hatte, dass wir spaeter mal bei ihr im Haus uebernachten wuerden! Zufaelle, die in Lusaka ihren Anfang nahmen! Am naechsten frueh nach einem lecker Fruehstueck verabschiedeten wir uns und fuhren nach Bally Vaughan, einer Art Waisenhaus-Zoo ausserhalb Harares. Etwas heruntergekommen, weil die Finanzen fehlten, aber sonst ok. Die Tiere hier waren alle superfett, wir sahen den dicksten Leoparden der Welt (hihi) und auch die Loewen und Hyaenen hatten haengende Baeuche! Also da fehlte es wohl nicht an Futter, wohl aber an Bewegung! Dann gab es da noch eine suedamerikanische Affenart, einer von denen war so erfreut, uns zu sehen, dass er glatt auf Rene pinkelte. :o) Trotzdem nicht schlecht.
In der Stadt sahen wir uns noch etwas auf dem Kunstmarkt von Avondale um, stellten fest, dass auch hier China Einzug gehalten hatte und kehrten etwas enttaeuscht zurueck nach Christon Bank zu Lyn, die fuer uns lecker gekocht hatte und mit der wir wieder gemuetlich vor dem Feuer sassen, schwatzten und Animal Planet scheuten.
Achso, vorher waren wir noch mit Lyn schnell in die Thetford Estates gefahren, wo es einen kleinen shop gab, der Wildfleisch verkauft - hier bekam Rene endlich sein kg Giraffenfleisch (1,50 USD!) und konnte auch dem "Chibuku" (einheimisches Bier) nicht widerstehen und nahm sich 2l mit. Am naechsten Tag hatten wir einen ruhigen, erholsamen Tag, Andrea und Lyn schwatzten, waehrend Rene ein paar Tueren pinselte. Abends kochte Lyn wieder leckeres Essen und wir machten es uns wieder vor dem Feuer gemuetlich. Leider mussten wir uns am naechsten Tag von ihr verabschieden, wir fuhren die 20km zurueck nach Harare, um uns mit Cherylyn zu treffen und um einen Tag spaeter Harare zu verlassen. Cherylyn zeigte uns einen echt guten Laden fuer frische Milch und Joghurt fuer 2 USD pro kilo, sehr guenstig! Dann kauften wir noch einiges an Obst und Gemuese ein und hielten bei Mike und Sue vom 4x4 Club an, um uns auch dort zu verabschieden. Nach einem Bierchen bei ihnen fuhren wir zurueck zu Cherylyn und Ross, die fuer uns ein Barbecue ("braai") vorbereitet hatten - periperi chicken, sehr scharf, aber unheimlich lecker! Wir sassen wieder bis spaet in die Nacht und unterhielten uns, dann zeigten wir noch Photos unseres Trips und gingen dann muede und voll in's Bett. Am naechsten Tag hatte Rene nach dem Aufstehen arge Probleme - Magenkraempfe, gruenes Gesicht und Durchfall - er verbrachte den ganzen Tag im Bett, es lag wohl am "Chibuku"! (Aber er MUSSTE es ja unbedingt probieren!) Andrea packte inzwischen alle Sachen in's Auto, damit wir hoffentlich am naechsten Tag loskommen konnten.
Cherylyn liess uns am folgenden Morgen nicht ohne ein "Fresspaket" gehen - Kaffee, Straussenfleisch, Avocados - wir bekamen grosse Augen und meinten, sie sei verrueckt! Nach ueber einer Woche bei diesen freundlichen, lieben und grosszuegigen Menschen hiess es nun "Good Bye", wenn auch mit schwerem Herzen.
Von Harare aus fuhren wir nicht so weit bis zu einem Ort, auf den sich Andrea ganz besonders freute - jedoch liessen wir das Ereignis bis zum naechsten frueh warten. Leider jedoch gab es dort in diesem Wildpark keinen camping, wir hatten aber Glueck, Kevin und seinen Sohn zu treffen - er ist Farmer und Jaeger und nahm uns mit in den Busch zum campen. Dort sassen wir am Feuer auf einem Felsplateau und er erzaehlte uns nicht nur faszinierende Jagdgeschichten, sondern auch die traurige Geschichte seiner Farm, die er wahrscheinlich nicht mehr lange haben wird, denn Mugabe's "Henker" stehen schon vor den Toren und machen Aerger. :o( Kevin selbst ist schon ein paarmal von Schwarzen verpruegelt worden, kann man alles bei der BBC finden, die die Farmenteignungen z.T, dokumentieren.
Am naechsten Morgen standen wir vor der Sonne auf, nahmen die Kamera und trafen uns... ...mit Kenny und Big Boy, zwei 11-monatigen Loewenjungen, mit denen wir auf einen Spaziergang durch den Busch gehen wuerden. Andrea strahlte! Die 2 waren echt suess, zwar schon recht gross, aber trotzdem noch jung und verspielt. Und nach diesem Buschwalk trafen wir im anderen Teil des Wildparks noch 2 5-monatige Loewenjungen, mit denen wir 10min lang spielten. Herrlich! Die Nacht verbrachten wir dann auf halbem Wege nach Bulawayo in Gweru, wo wir unsere "Bananen-Kiwi-Orangenmarmelade" kochten und einen Eintopf mit Giraffenfleisch zum Abendbrot hatten - sehr koestlich!
Montag, 1. Juni - Sonntag, 7. Juni 2009
Nach dieser kalten Nacht schliefen wir mal aus und nahmen uns Zeit, alles zusammenzupacken. Dabei trafen wir im Camp 2 Angolaner, Dora und Ari - die erzaehlten uns viel ueber ihr Land - wir werden wohl nicht herumkommen, da in unserer naechsten Reise mal hinzufahren! Dann, nach ca. 150 km erreichten wir Bulawayo, einst die Hauptstadt Rhodesiens, bis ihr der Titel von Harare abgejagt wurde. Bulawayo ist die Kapitale der Matabele-Region, hier leben hauptsaechlich Ndebele-Staemme, waehrend die Gegend um Harare, bzw. ein Grossteil Zimbabwes eher von Shona-Staemmen bewohnt ist. In Bulawayo tankten wir nur auf und kauften Brot, bevor wir in den 40km entfernten "Matopos-National Park" fuhren. Da wir dort relativ spaet ankamen, campten wir kurz vorher im Busch und fuhren am naechsten Tag hinein. Der Park ist landschaftlich sehr schoen und anders als der Rest Zimbabwes bis Bulawayo - er ist uebersaet von Felshaufen und balancierenden Steinen. In seinen unzaehligen Hoehlen befinden sich Felszeichnungen des San-Stammes, den echten "Buschmenschen" Afrikas (die jedoch leider vertrieben wurden und heute nur noch in der Kalahari zu finden sind). An Tieren haben wir rein gar nichts gesehen, hoechstens Nashornspuren und unzaehlige Dunghaufen. Nach einem Tag voller Natur fuhren wir abends durch Bulawayo weiter in Richtung Victoria Falls.
Da die Hauptstrasse (wie fast alle Hauptstrassen) relativ langweilig war, bogen wir ab auf eine Kiesnebenstrasse, die auf einem kleinen Umweg auch zu den Vic Falls fuehrte. Sie fuehrte erst entlang des Karibasees und Zambezis, dann ging es weiter durch herrliches Buschland, Weiden und Huegel. Wir mochten den kleinen Umweg, besonders, als wir schon nahe der Wasserfaelle auf einen Huegel kamen, von dem aus wir in der Ferne den "Wasserdampf" der Faelle sehen konnten. Es sah faszinierend aus, wie das gruen des Busches von einer Dampfwolke zerrissen wurde, wie eine Narbe im gruen des Landes...abends fanden wir einen sehr angenehmes bushcamp mit herrlichem Blick auf den Zambezi und mit dem Rauschen der Wasserfaelle im Hintergrund, von Weitem hoerten wir das Geheul der Hyaenen. Am naechsten frueh standen wir wiedermal beizeiten auf, denn wir wollten zum Sonnenaufgang an der Victoria Faellen sein. An den Hauptfaellen (95m) warteten wir in der Kaelte und im Spruehregen des Wasserfalls...bis endlich die Sonne aus dem Wasserdampf direkt ueber den Faellen aufzusteigen schien - es war ein magischer Moment, wir waren allein dort (normale Touristen schlafen zu diesen Zeiten noch) und sahen diesem Schauspiel gebannt zu. Photos beschreiben die Szenerie besser als Worte. Wir liefen die kompletten Faelle ab, wurden ganz schoen nass und nach 3 Stunden gingen wir zurueck zum Auto, um ueber die Grenze nach Zambia zu fahren. Also die Victoriafaelle sind auf jeden Fall viel besser von der zimbabwischen Seite aus zu betrachten, hier sieht man die komplette Front, von Zambia Seite aus nur von der Seite. Nur darf man die Regenjacke nicht vergessen! Vor der Grenze jedoch fanden wir nach Rene's Tip eine Krokodilfarm, wo wir nach Fleisch fragen wollten. Unsere letzten 5 USD wollten wir fuer Croc-fleisch ausgeben, der Manager schien uns zu moegen, wir bekamen fast 5 kg fuer unsere paar Dollar (Nacken, einen kompletten Schwanz und Wangen)! Juhuuuuuu - Rene's Augen glaenzten wie 2 100W Birnen, proteinreiches Essen fuer die naechsten 2 Wochen war gesichert! (So gibt es nun Krokodil mit Teriyaki, Krokodil suess sauer, Krokodil mit Lemonpepper und Estragon, Strauss suess sauer, Strauss italienisch etc etc) :o) Leider mussten wir dann auch schon weiter und etwas traurig sagten wir "Auf WIEDERSEHEN Zimbabwe" - ein weiteres Land, welches uns trotz seiner ganzen Probleme echt gefiel.
Als Fazit zu Simbabwe...wir haben nun die Erfahrung gemacht, dass uns die beiden "am Meisten verschrieenen" Laender auf unserer Route am besten gefallen - Sudan und Simbabwe. Die europaeischen Medien raten von diesen Laendern auf Grund der politischen Situation ab, aber tun den Bewohnern des Landes Unrecht. Wir bewundern den Mut und die "Sturheit" der weissen Simbabwer, die in diesem Land ausharren, obwohl ihnen ein Mann ihre ganze Existenz raubt. Das Motto dieser echt liebenswerten Leute: "We make a plan" - sie wissen, was es heisst zu improvisieren und mit schwierigen Situationen zurechtzukommen. Und eines (wir klingen wiedermal guruhaft, sorry :o) ), was wir sehr schaetzen, ist der Zusammenhalt. Die Notsituation hat diese Leute zusammengeschweisst, hier hilft noch einer dem anderen, die Menschen haben hier nicht die "Scheuklappen" auf wie in Europa Menschen und Pferde! Wir hoffen, dass es in diesem Land bald aufwaerts geht, denn die Farmen sind ein Schluessel im Kampf gegen den Hunger und die herrliche Landschaft hat fast alles zu bieten - Berge, Fluesse, Seen, Waelder, Buschland, wilde Tiere uvm...
Gesamt km/Diesel total | 2.750 km / 333 Liter |
Preis pro Liter | 0,85 USD |
Reisetage | 19 Tage |
Unterkunft | Bushcamp und campsites |
Wechselkurs | Zimbabwe dollar abgeschafft |
Einreisegebuehren | 97,- USD (visa, Comesa, Strassensteuern ) |